Sommerausstellung – GABRIELA GERBER & LUKAS BARDILL – 201 Ställe

Weiss ist nicht gleich Weiss. Es kann warm wirken oder einen frösteln lassen – vor allem kann Weiss Ruhe ausstrahlen. Das zeigten die «White Edition»-Werke des Engadiner Fotografen Claudio Gotsch. Seine Bilder sind eine Symbiose aus Präzision, Perfektion und Natur pur. Denn der weisse Hintergrund stellt das Tier in den Vordergrund und setzt seine Schönheit und Anmut in den Fokus.

Mit seiner «WhiteEdition» – als Gegensatz zur «BlackEdition» – ist es ihm wiederum gelungen, die Tiere in einer ganz speziellen Art darzustellen. Da Claudio Gotsch auch im Winter mit der Kamera unterwegs ist, lag es auf der Hand, dass er die Tiere kontrast- und ausdruckstark mit weissem Hintergrund fotografiert. Die «WhiteEdition»-Serie war geboren. Einige Bilder waren in der Ausstellung in der plattner & plattner ART GALLERY das erste Mal zu sehen. Entstanden sind die Fotos zur Serie in den letzten drei bis fünf Jahren. "Für Wildtieraufnahmen braucht es nicht nur Geduld und Ausdauer, sondern auch ein tiefgreifendes Wissen über die Tiere und ihr Verhalten."

Der Fotograf Claudio Gotsch (1969) hat sein Revier im Engadin. Seine Hauptmotive sind die Tiere. In seinen Bildern fängt er aussergewöhnliche Momente der Natur ein und bringt den Zauber des Engadins ins Wohnzimmer. Mit der Sommerausstellung 2020 in der plattner & plattner ART GALLERY in Pontresina zeigte er einige seiner Werke zum ersten Mal in seiner Heimat.

Mit seiner "BlackEdition" ist es Claudio Gotsch besonders eindrücklich gelungen, eine intensive Spannung zwischen Tier und Betrachter aufzubauen. Das Bild, reduziert auf das Tier, strahlt in seinen Aufnahmen eine ungeheure Kraft aus: "Als Tierfotograf muss man vor den Tieren da sein und nach den Tieren gehen. Dafür muss man sie und ihre Gewohnheiten genau kennen."

In der wiederum sehr persönlichen Winterausstellung zeigte die junge Künstlerin vor allem Mixed Media Arbeiten. Sie lud die Besucher ein, in ihre eigene kreative Welt, ihre Gedanken, Träume und Erinnerungen einzutauchen und begeisterte mit Ihren detaillierten und komplexen Muster und Fineliner-Arbeiten.

Eine fantasievolle innere Welt fand ihre Darstellung in mixed media Arbeiten von Wäldern, Bergen, Flüssen, Pflanzen, Tieren und Insekten sowie Geschichten von Hotels und Menschen.

Virginia Fleming hat schweizerisch-englische Wurzeln, ist 1990 in Japan geboren und in der Schweiz, in Singapore und in den USA aufgewachsen. 2015 hat sie mit dem BA (hons) in Surface Design an der University of the Arts in London abgeschlossen. Im Engadin hat sie als Kind oft die Ferien verbracht. Seither vermisste sie die Engadiner Natur, die Berge und die Landschaft so sehr, dass es sie vom Grossstadtleben weg wieder in das Tal ihrer Kindheit zurückzog.

In der sehr persönlichen Sommerausstellung zeigte die junge Künstlerin vor allem mixed media Arbeiten. Sie erzählte Engadiner Hotel Geschichten, lud die Besucher aber auch ein, in ihre eigene kreative Welt, ihre Gedanken, Träume und Erinnerungen einzutauchen.

Für die Winterausstellung «BEUTE» in der plattner & plattner ART GALLERY kombinierte Sylvan Müller schlichte, ungewöhnlich reduzierte Stilleben alpiner Lebensmittelprodukte mit Reportage- und Landschaftsaufnahmen. Die Produzenten liess er bewusst weg, um den Produkten kein Gesicht und somit ihre ganz eigene Wichtigkeit zu geben. Lediglich die Landschaften und Reportagebilder erzählten über die Heimat der Produkte.
Die sorgfältig zusammengestellte Auswahl von Fotografien aus dem mehrfach ausgezeichneten Werk sowie dem dazu erschienenen 2. Band, einem Kochbuch (beide in Zusammenarbeit mit Dominik Flammer), zeigte schlichte, ungewöhnlich reduzierte Reportage- und Landschaftsauafnahmen. Die Landschaften und Reportagebilder erzählten über die Heimat der Produkte.

Sylvan Müller, 1973 in Luzern geboren, lebt in seiner Fotografie seine grosse Passion: das Essen und Trinken, und die Geschichten, die es darüber zu erzählen gibt.
In der Sommerausstellung «HELDEN» in der plattner & plattner Art Gallery kombinierte Sylvan Müller die Portraits der Produzenten in einer Art Ahnengalerie mit einer Portraitserie autochthoner Tierrassen aus dem Alpenraum. Zusätzlich präsentierte er schwere, dunkle Stillleben aus dem zweiten Band des Buches «Das kulinarische Erbe der Alpen».
Die sorgfältig zusammengestellte Auswahl von Fotografien aus dem mehrfach ausgezeichneten Werk sowie dem dazu erschienenen 2. Band, einem Kochbuch (beide in Zusammenarbeit mit Dominik Flammer), liess Bauer, Wollschwein und Wurst sich auf wenigen Metern begegnen.

Auch in der Winterausstellung erwartete den interessierten Betrachter eine abermals für die Ausstellung kreierte Werkgruppe. Kleine Fotografien auf dunkelblauen Metalltafeln zeigten Portraitbilder von Vögeln und Menschen – letztere beobachtet und aufgenommen im freien Fall auf einer Chilbibahn, direkt vor dem Atelierfenster des Künstlers. In seiner Arbeit betreibt Camillo Paravicini eine Art detektivische Feldstudie, die eine ebenbürtige Gemeinschaft von Mensch und Tier portraitiert.
Sein ebenfalls ausgestelltes Werk VACANCIES, ein Buch mit überwiegend weissen, unbedruckten Seiten und dazwischen einigen Fotos – gemeint als Idee, Skizze, Erinnerung, Notiz, symbolisiert kreative Freiheit und ist gleichzeitig qualvolle Erinnerung an die Abhängigkeit des Künstlers von der Inspiration.

Im Rahmen der Sommerausstellung 2017 zeigte der junge zeitgenössische Künstler Camillo Paravicini neue und noch nie gezeigte Arbeiten. Sie gaben – als Zeichnung und Malerei – Fragmente der Beobachtungen des erst dreissigjährigen, in Lausanne und Glasgow ausgebildeten Künstlers mit Puschlaver Wurzeln wieder.